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Brettspiele als Kulturerbe anerkannt

Die „Deutsche Brettspielkultur“ hat es geschafft: Die UNESCO-Kommission in Thüringen hat sie auf die Landesliste des Immateriellen Kulturerbes gesetzt. Damit zeigt das Bundesland seine Wertschätzung für unser aller liebstes Hobby und die gut 50 Jahre alte Kultur von Brettspieltreffen, Autorentagen und vielen anderen Arten in Deutschland Brettspiele zu erleben. Außerdem wird Thüringen das Thema zur Aufnahme in die Bundesliste des Immateriellen Kulturerbes vorschlagen, um die Bedeutung dieser Tradition weiter hervorzuheben.  

Für die Aufnahme in das Landesverzeichnis in Thüringen haben sich besonders die Altenburger Spieletage und der Ali-Baba Spieleclub in Nürnberg mit seinen elf Regionalverbänden eingesetzt. Unterstützt wurden sie von Prof. Jens Junge, Direktor des Instituts für Ludologie in Berlin und den beiden gemeinnützigen Brettspielcafés Spielzeitcafé aus Flensburg und Spielecafé der Generationen – Jung und Alt spielt aus Pfarrkirchen. Dass Dagmar de Cassan sowie Maria und Walter Schranz die Sammlung des Österreichischen Spielemuseum von über 31.000 Spielen vor einiger Zeit ins thüringische Altenburg überführt hatten, war ebenfalls von großer Bedeutung.  

Mit der Überreichung der Urkunde durch die thüringische Kulturstaatsekretärin Tina Beer am 16. Mai 2024 wurde ihr Einsatz um die „Deutsche Brettspielkultur“ nun offiziell gewürdigt. 

Wichtiger Schritt zur bundesweiten Anerkennung 

Das Landesverzeichnis bildet regional bedeutende Kulturformen ab und zeigt so die kulturelle Vielfalt des Bundeslandes. Die Aufnahme in diese Liste ist eine große Ehre für Traditionen, die im Sinne der UNESCO traditionelle Bräuche und Feste, Handwerkstechniken und künstlerische Ausdrucksformen pflegen. Der nächste Schritt für die Initiatoren ist die Aufnahme in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes, um so die Kulturform und ihre Trägerschaft öffentlich noch stärker sichtbar zu machen.  

Ebenfalls einen großen Schritt zur kulturellen Anerkennung des Brettspiels konnten vor einigen Jahren Prof. Dr. Karin Falkenberg und Tom Werneck in Bayern erreichen. 2019 wurden das Spielzeugmuseum Nürnberg, das Bayerische Spiele-Archiv München und das Deutsche Spielearchiv als Best-Practise-Orte zur Förderung des Brettspiels ausgezeichnet. 

Entscheidung über Bundesliste fällt 2025 

Im kommenden Frühjahr zeigt sich, ob die „Deutsche Brettspielkultur“ auch bundesweit die verdiente Anerkennung erhält. Dann wird über die neuen Aufnahmen in das Bundesweite Verzeichnis entschieden. Vielleicht ist unser aller Hobby dann dabei und wird Teil der rund 150 Einträge umfassenden Liste, die zeigen soll, welche kulturellen Traditionen und Ausdrucksformen in Deutschland lebendig sind und weitergegeben werden. 

v.l.n.r.: Maria Schranz (Spielefest Wien), Staatssekretärin Tina Beer, Prof. Dr. Karin Falkenberg (Deutsches Spielearchiv Nürnberg bis 2018, Stiftung Spielen), Jennifer Kühnold-Engel (Altenburger Spieletage), Gabriele Orymek (Altenburger Spieletage), Sarah-Ann Orymek (Altenburger Spieletage), Christian Wallisch (Ali-Baba-Spieleclub Nürnberg), Walter Schranz (Spielefest Wien), Dagmar de Cassan (Spielefest Wien und Spenderin von 31.000 Brettspielen für Altenburg), Tom Werneck (Bayerisches Spiele-Archiv, Spielekreis Haar, Mitgründer Spiel-des-Jahres e.V.), Prof. Dr. Jens Junge (Institut für Ludologie Berlin, Spielezeitcafé Flensburg, Stiftung Spielen) und Michael Schöne (Altenburger Spieletage). Foto: TSK